Methoden

Kognitive Verhaltenstherapie

Grundgedanke: 

Seelische Störungen und Krankheit bedeutet aus Sicht der kognitiven Verhaltenstherapie gestörtes Verhalten und Denken, das durch Lernprozesse erlernt wurde und daher auch wieder verlernbar oder umlernbar, also veränderbar ist. Aus kognitiver Sicht führen in Kindheit und Jugend erworbene Einstellungen und Wertvorstellungen und daraus resultierende Verhaltensmuster im späteren Leben infolge ihrer Unangemessenheit für die aktuellen Lebensbedingungen zu seelischen Konflikten oder zu psychosomatischen Erkrankungen.

Vorgehen:

Die Entwicklung der Persönlichkeit, die aktuelle Lebenssituation, die Beziehung zu wichtigen Bezugspersonen, die Art, sich selbst und die Umwelt wahrzunehmen sowie auch Fragebögen und Tagesaufzeichnungen helfen ein „Bedingungs- oder Erklärungsmodell“ zu erstellen und geben Auskunft über Hintergründe der Problematik.Dieses hilft die psychischen Beeinträchtigungen zu verstehen und zu verändern. So will die Therapie Zusammenhänge bewusst machen und durch Verhaltensänderungen die Störungen aufheben. Dabei wird die Eigenverantwortung und Befähigung zu eigenständiger Problemlösung gefördert.

Psychodrama

Grundgedanke: 

Menschen sind oft von klein auf „gefangen“ in sozialen Rollen, die bestimmte Verhaltensweisen, aber auch den sozialen Status festlegen. Das  Psychodrama (begründet vom Wiener Arzt Jakob L. Moreno) hilft, diese Rollen zu erkennen und ggf. neue Verhaltensweisen einzuüben.

Vorgehen:

„Im Psychodrama werden nicht nur vergangene, gegenwärtige und zukünftige, real erfahrene und vorstellbare Episoden gespielt und erlebt. Im Psychodrama können auch Erfahrungen gemacht werden, die über die Wirklichkeit hinaus ein neues und umfassenderes Wirklichkeitserleben ermöglichen.“ (Moreno, 1974). Ziel der Therapie ist die Förderung der Vielfalt und Flexibilität individuellen Verhaltens, die Entwicklung der Kreativität, die Erweiterung der Beziehungsfähigkeit sowie die Behebung der vorhandenen Störungen im zwischenmenschlichen Bereich. Durch neue Erfahrungen im Psychodrama kann das Vertrauen zu sich selbst und in die eigene kreative Kraft gefördert werden, um in problematischen Situationen zu neuen und angemesseneren Lösungsansätzen zu gelangen

Hypnotherapie

Grundgedanke: 

Die Hypnose (altgriechisch hypnos = Schlaf) regt die rechte Hirnhälfte an, die für Kreativität, Phantasie, bildhaftes Denken zuständig ist, ohne die linke „logische“ Hirnhälte völlig auszuschalten. Im hypnotisierten Zustand sind auf unbewusstem Niveau tiefere Erfahrungs- und Erlebnisebenen zugänglich, die im Wachzustand blockiert und therapeutisch schwer zu ändern sind.

Vorgehen:

Die Hypnotherapie geht davon aus, dass viele Konflikte und Probleme dem normalen Bewusstsein schwer zugänglich sind und sich somit unbewusst in psychischen und psychosomatischen Störungen ausdrücken.Der spezielle Bewusstseinszustand der Trance wird dabei systematisch genutzt um gedankliche, gefühlsmäßige und körperliche Veränderungen einzuleiten. Dabei geht es nicht – wie oft angenommen – um Beeinflussung (Suggestion) durch die Therapeut/in. Vielmehr werden Kontrolle und Verantwortung beibehalten und die eigenen Fähigkeiten und Stärken wieder belebt.Die moderne Hypnotherapie wurde von Milton H. Erickson (1901 – 1980) geprägt und hat Therapeuten wie Paul Watzlawick, Ernest Rossi und die Begründer des Neurolinguistischen Programmierens (NLP), Bandler und Grinder, beeinflußt

Gesprächstherapie

Grundgedanke: 

Wie verschiedene andere Therapieverfahren hat auch die Gesprächspsychotherapie einen Gründungs-Vater. Es ist der amerikanische Psychologe Carl R. Rogers (1902-1987), aber sein Kind trägt viele Namen. Ursprünglich nannte er seine psychotherapeutische Methode »nicht – direktive Psychotherapie«, später »klientenzentrierte Psychotherapie«, und heute sprechen manche von »personzentrierter Psychotherapie«.

Vorgehen:

Die Gesprächstherapie geht davon aus, daß die Psyche des Menschen Wachstumsprozessen unterliegt. Sind diese blockiert, kann es zu psychischen und psychosomatischen Störungen kommen. Ziel der Therapie ist es, den inneren Wachstumsprozess des Klienten wieder in Gang zu setzen und zu ermöglichen die eigene Wirklichkeit des Klienten, sein Erleben und seine Konflikte besser zu verstehen und zu verändern

Ego State Therapie

Die Ego-State-Therapie (englisch: ego state therapy, lateinisch ego ‚ich‘, englisch state ‚Zustand‘) ist eine psychotherapeutische Methode aus der Traumatherapie. Sie wurde von John Watkins und Helen Watkins entwickelt.

Menschen, die seelisch schwer verletzt wurden (Trauma), entwickeln zum Schutz ihrer Persönlichkeit Abwehrmechanismen gegen die mit der Verletzung verbundenen Schmerz- und Angstgefühle. Einige tun dies, indem sie ihre Persönlichkeit in verschiedene Ich-Anteile (englisch: Ego States) „aufteilen“. Dies geschieht zunächst fast immer unbewusst. Diese Ich-Anteile können wie „eigene Persönlichkeiten“ ein Eigenleben entfalten, mit „eigenem“ Willen, „eigenen“ Gedanken und Gefühlen. Die Ego-State-Therapie soll Betroffenen helfen, diese Ich-Anteile wieder besser in Richtung einer ganzheitlichen Persönlichkeit miteinander zu verbinden.